Trainingsbetrieb der Senioren ruht

Während der Ferien ruht der Trainingsbetrieb bei den Senioren. Das Silvesterblitzschachturnier am 30.12.2021 und das Schnellschachturnier am 07.01.2022 ist abgesagt. Am 14.01.2022 stehen uns die Räumlichkeiten im Vietmeierhaus nicht zur Verfügung. Trainingsbeginn im neuen Jahr ist daher der 21.01.2022.

Nichts für schwache Nerven

Gegen die zweite Mannschaft der SG Turm Raesfeld/Erle war die erste Mannschaft des Schachclubs Gronau Favorit. Gronau hatte in den ersten beiden Runden jeweils knapp gewonnen, während Raesfeld/Erle erst ein Unentschieden für sich verbuchen konnte.

Bis kurz vor Spielbeginn waren die Gronauer davon ausgegangen, in Bestbesetzung antreten zu können. Doch musste Torsten Hoge kurzfristig absagen. Für ihn kam Klaus Baer in die Mannschaft. Dadurch änderte sich die Farbverteilung für die Spieler ab Brett 4 und deren Vorbereitung lief ins Leere.

Es begann jedoch gut für die Dinkelstädter. Nach einem schnellen Remis von Martin Lütkehermölle an Brett 3, konnte Philipp Reckzügel am zweiten Brett seine Partie überzeugend gewinnen. Im Mittelspiel hatte er den Vorteil des Läuferpaars und konnte einen Bauern gewinnen. Nach Abtausch eines Läufers dominierte der verbliebene zweite Läufer den Springer des Gegners so, dass kein Gegenspiel mehr möglich war: Gronau ging in Führung.

Dr. Klaus Reinhold (Brett 7) hatte sich auf die weißen Steine vorbereitet, musste jetzt aber seine Stellung mit den schwarzen Figuren verteidigen. Das war vielleicht ein psychologischer Nachteil. Jedenfalls geriet er unter Druck, musste Material abgeben und letztlich die hoffnungslose Partie aufgeben.

Postwendend konnte Jasper Kamphuis am ersten Brett den alten Vorsprung wiederherstellen. Ein mit einem Springeropfer eingeleiteten Königsangriff konnte sein Gegenüber nur unter großem Materialverlust abwehren.

An Brett 5 und 6 endeten die Partien jeweils remis. Jürgen Rothkegel fand die richtige Verteidigung gegen die Buchvariante seines Kontrahenten und Boris Tsoukkerman erreichte ein ausgeglichenes Springerendspiel.

Die beiden offenen Partien von Klaus Baer (Brett 8) und Andre Langendijk (Brett 4) waren dann aber nichts für schwache Nerven.

Klaus war erheblich unter Druck geraten, sein König konnte nicht mehr rochieren und die gegnerischen Figuren wollten ihm an den Kragen. Andre hatte im Endspiel einen Läufer und fünf Bauern gegen einen Turm und vier Bauern. Sein Gegner bot ihm in dieser Situation ein Remis an, doch Andre entschied sich, auf Gewinn zu spielen. Tatsächlich schaffte er es, einen Bauern Richtung Grundlinie vorzuschieben und sich Gewinnmöglichkeiten zu erarbeiten. Doch nach etwa 5 Stunden Spielzeit, ließ er nicht nur den Gewinn aus, sondern er verwechselte die Zugreihenfolge und auch das Remis entglitt ihm.

Beim Stand von 3,5:3,5 kam es nun auf die Partie von Klaus Baer an. Aus den größten Nöten für seinen König hatte er sich befreit, aber bei knapper Bedenkzeit war die Stellung immer noch schwierig. Das größte Drama des Abends entstand, als der Spieler aus Raesfeld Figuren tauschen wollte, dabei aber seiner Dame die Deckung nahm. A tempo ging Klaus auf den Figurentausch ein und verschonte die Dame. Im weiteren Verlauf wurden die Damen getauscht, es entstand ein Turmendspiel und die Gegner einigten sich auf eine Punkteteilung zum Mannschaftsremis.

Mit diesem 4:4 ist Gronau jetzt Tabellenzweiter hinter dem TV Borken. Am 04.12. wird der nächste Gegner die erste Mannschaft des SC Rochade Emsdetten sein, die in der Vorsaison noch in der NRW-Liga gespielt hatte.

SG Ahaus-Wessum I – SC Gronau I 3,5:4,5

Genau wie im ersten Heimspiel konnten wir auch hier die zwei Mannschaftspunkte sichern. Im Laufe des Mannschaftskampf war dies allerdings nicht so klar. Die Entscheidung fiel erst in der letzten Partie nach viereinhalb Stunden.

An Brett 5 hatte André im Mittespiel gepatzt und verlor unglücklicherweise schon recht früh. Auch Wolfgang Naber (Brett 8), der Boris vertrat, kam früh unter Druck. Er wehrte sich noch lange, aber sein Gegner wandelte die Partie gekonnt in einen Sieg für Ahaus um.

Ab hier begann unsere Aufholjagd. Am Spitzenbrett hatte Jaspers Gegner die Dame in der Eröffnung ein paar Mal zu viel gezogen. Damit konnte Jasper einen sehr starken Angriff aufbauen, der in die folgende Gewinnstellung mündete.

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Jasper führte die weißen Steine. Sein Gegner war hier am Zug und spielte Dh5. Nach Dxe6 Kh8 und Dxa6 war die Partie nach ein paar weiteren Zügen für uns gelaufen.

Die zweite gewonnene Partie steuerte Martin Lütkehermölle an Brett 3 bei. Er hatte mit den weißen Steinen die Eröffnung und das Mittelspiel dominiert und wickelte die Partie in das folgende gewonnene Endspiel ab.

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Sein Gegner gab recht bald die Partie auf. Damit hatten wir wieder ausgeglichen.

In der Zwischenzeit hatten Philipp Reckzügel (Brett 2) und Dr. Klaus Reinhold (Brett 7) sich mit ihren Gegnern auf eine Punkteteilung geeinigt. Philipp hatte mit den schwarzen Figuren ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern auf dem Brett. Klaus hatte in der Eröffnung einen Bauern gewonnen. Dieser ließ sich aber nicht halten und so einigte man sich auf ein Remis.

Damit stand es 3-3. Jürgen an Brett 5 hatte mit den schwarzen Steinen die ganze Partie um Ausgleich gekämpft. Er verlor einen Bauern und kam in das folgende Turmendspiel.

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Hier hatte Jürgen den weißen König bereits über einen Großteil des Brettes gejagt und fand hier den zwingenden Weg ins Remis mit Th1+.

Beim Stand von 3,5-3,5 lief nur noch Torstens Partie an Brett 4. Torsten führte die schwarzen Steine. Beide Spieler hatten sich sehr viel Zeit gelassen. Bis zum 18. Zug war lediglich eine Leichtfigur getauscht worden und auf beiden Uhren waren nur noch wenige Minuten übrig. Torstens Gegner hatte mehrmals die Möglichkeit die Partie für sich zu entscheiden. Allerdings fand er die Gewinnzüge nicht und die Partie ging in folgende komplizierte Stellung über.

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Hier war Torstens Gegner am Zug. Er spielte in hochgradiger Zeitnot 30.Sg5. Nach 30… Lxg5 31. Txg5 exd5 32. exd6 dxc4 33. bxc4 Sxd6 hatte Torsten einen Bauern gewonnen. Nach einigen weiteren Zügen konnte Torsten beide Türme tauschen und in folgendes gewonnenes Springerendspiel abwickeln.

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Nach einigen Springerzügen und dem Marsch beider Könige zum Damenflügel gab Torstens Gegner auf.

Damit war der Mannschaftssieg eingefahren. Die Bedeutung der Partie war den beiden zuletzt Spielenden wohl nicht ganz klar (Torsten: „Oh, dann war das wohl ein wichtiger Sieg“).

In der Tabelle sind wir auf dem geteilten 1. Platz mit SC Rochade Emsdetten, die ebenfalls beide Mannschaftskämpfe mit 4,5:3,5 gewannen.

SC Gronau I – SK Bocholt I 4,5-3,5

Die erste Mannschaft startet mit einem Sieg in die neue Saison. Das erste Remis steuerte der Mannschaftsführer Philipp Reckzügel bei. Es folgten Remis von Dr. Klaus Reinhold, Tim Klönne und Boris Tsoukkermann.

Den ersten Sieg steuerte André Langendijk bei. Er konnte mit den weißen Steinen im damenlosen Mittelspiel einen Turm auf die gegnerische Grundlinie schmuggeln. Damit konnte in der gegnerischen Stellung fast keine Figur mehr ziehen. André verbesserte seine Stellung und kam nach Sd6+ in folgende Gewinnstellung:

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Sein Gegner machte es ihm hier leicht und spielte Ke7 und gab nach Te8+ die Partie auf.

Danach gewann Jürgen seine Partie. Er hatte mit den schwarzen Steinen eine sehr komplizierte Stellung auf das Brett gezaubert.

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Sein Gegner war in der obigen Stellung am Zug und spielte hier 23. b3. Nach 23… g6 24. Td7 h5 25. Dg5 Se6 26. Dh6 entschied Lf4 die Partie für Jürgen.

Jetzt stand es 4:2. Den entscheidenden halben Punkt steuerte Jasper Kamphuis bei. Er hatte an Brett 1 kaum Probleme und brachte seinen Gegner in große Zeitnotprobleme. Nachdem diese überstanden waren, verflachte die Stellung und die Partie endete im entscheidenden Remis.

Zum Schluss verlor Torsten Hoge seine Partie.