SC Gronau I – SGT Raesfeld/Erle I 4,5:3.5

Nach dem Sieg gegen den NRW Absteiger Südlohn kam der zweite NRW Absteiger aus Raesfeld zu uns. Wir mussten auf Menno Monsma und Jasper Kamphuis verzichten. Dafür kamen Boris Tsoukkerman und Klaus Baer zum Einsatz. Unsere Gegner mussten dagegen vier Spieler ersetzen. Trotzdem waren Sie auf dem Papier die Favoriten. An fast allen Brettern hatten sie ca 100 DWZ Punkte mehr. Im Turnierverlauf wurde aber schnell klar, dass DWZ Punkte keine Partien entscheiden.

Bereits nach 20 Minuten war die Partie von Torsten Hoge an Brett drei beendet. Er spielte mit den schwarzen Steinen. Sein Gegner spielte eine nicht sehr ambitionierte Eröffnung und die Stellung verflachte stark. Nach neun Zügen einigte man sich hier auf ein Remis.

Dagegen hatte André Langendijk an Brett vier ein Feuerwerk angezündet.

8 7 6 5 4 3 2 1 a b c d e f g h Lizenz: CC BY-SA 3.0, siehe unten

André führte die weißen Figuren. Hier war klar, dass das Ergebnis kein Remis werden würde. Sein Gegner griff am Königsflügel an und hatte sich dabei auch einen klaren Vorteil erspielt. Allerdings fand er den Gewinnweg nicht und André erkämpfte sich die folgende völlig ausgeglichene Stellung.

8 7 6 5 4 3 2 1 a b c d e f g h Lizenz: CC BY-SA 3.0, siehe unten

Diese war trotz der Ausgeglichenheit aber noch sehr kompliziert. In hochgradiger Zeitnot griff sein Gegner fehl und spielte 31… Df7, wonach André mit 32. Dxf7 Txf7 33. Sxg5 sehr viel Material und damit die Partie gewann.

Auch die anderen Partien sahen gut für uns aus. Am ersten Brett verteidigte sich Philipp Reckzügel mit den schwarzen Steinen tapfer gegen seinen deutlich besser gewerteten Gegner. Martin Lütkehermölle und Dr. Klaus Reinhold hatten ihre Gegner auch vollkommen im Griff. Beide spielten mit den weißen Steinen und hatten sich positionelle Vorteile erspielt, so dass dort nur ein Sieg oder Remis zu erwarten war.

Die Partien von Klaus Baer an Brett acht und Jürgen Rothkegel an Brett fünf verliefen völlig harmlos. Beide endeten mit einer Punkteteilung.

Die spektakulärste Partie spielte Boris Tsoukkerman an Brett sieben. Er führte die schwarzen Steine in die folgende Position.

8 7 6 5 4 3 2 1 a b c d e f g h Lizenz: CC BY-SA 3.0, siehe unten

Sein Gegner bot ihm hier Remis an, das Boris ablehnte. Boris gewann einen Bauern, kam dabei aber am Königsflügel unter Druck.

8 7 6 5 4 3 2 1 a b c d e f g h Lizenz: CC BY-SA 3.0, siehe unten

In komplizierter Stellung griff Boris fehl und musste die Dame für zwei Figuren (Springer und Turm) geben. Es entstand folgende kuriose Stellung.

8 7 6 5 4 3 2 1 a b c d e f g h Lizenz: CC BY-SA 3.0, siehe unten

Hier haben beide Spieler jeweils drei Freibauern! Ferner ist hier das Ungleichgewicht Dame gegen König, Springer und Turm zu beobachten. Man beachte, dass hier der schwarze König aktiv mitten auf dem Brett mitkämpft. Boris hatte dabei das glücklichere Händchen. Er erspielte sich die folgende ausgeglichene Stellung.

8 7 6 5 4 3 2 1 a b c d e f g h Lizenz: CC BY-SA 3.0, siehe unten

Hier griff sein Gegner fehl. Er spielte 49. Df2+ und nach Se3 war der Umwandlungspfad des schwarzen c-Bauerns gesichert. Ferner droht auch Matt durch Th1+. Eine spektakuläre Partie, die zu unseren Gunsten entschieden wurde.

Zwischenzeitlich waren auch die anderen Partien entschieden worden. Dr Klaus Reinhold und Martin Lütkehermölle einigten sich mit ihren Gegnern auf eine Punkteteilung.

Einzig Philipp hatte heute das Nachsehen. Nachdem er sich aus einer sehr gedrückten Stellung herausgearbeitet hatte, hatte er sogar eine Gewinnstellung erreicht.

8 7 6 5 4 3 2 1 a b c d e f g h Lizenz: CC BY-SA 3.0, siehe unten

Hier spielte er leider nicht 48…c4, wonach diese Partie wohl auch zu unseren Gunsten verlaufen wäre, sondern 48…h5. Nach einem weiteren Fehler konnte Weiß in ein gewonnenes Damenendspiel überleiten und dieser Punkt ging an die Raesfelder.

Mit diesem Sieg überwintern wir an der Tabellenspitze. Im Januar wird sich gegen den TV Borken zeigen, ob wir uns dort halten können.