Gestern wurde die letzte Runde der Bezirksliga B ausgespielt. Die Ausgangslage für uns war wegen der unglücklichen Niederlage in der nachgeholten Partie gegen Ahaus schwierig. Um sich für die Aufstiegsrunde für die Verbandsklasse zu qualifizieren, musste mindestens Platz zwei erreicht werden. Die Reckenfelder, die Platz zwei innehatten, waren vor der Runde zwei Mannschaftspunkte und 2,5 Brettpunkte entfernt. Somit waren wir auf Schützenhilfe aus Steinfurt angewiesen. Und nebenbei mussten wir ja auch noch selbst möglichst hoch gewinnen.
Die Startaufstellungen waren vorteilhaft für uns. Bei uns fehlte niemand. Die Emsdettener mussten vier Spieler ersetzen und kamen nur mit sieben Mann. Da uns dies netterweise schon am Donnerstag mitgeteilt wurde, gewann Friedhelm seine Partie praktischerweise schon zwei Tage vorher.
Vermutlich hatten sein Gegner zu großen Respekt von Friedhelms ausufernder Vorbereitung und so hat Friedhelm jetzt eine, für ihn ungewöhnliche, Siegesserie in der Mannschaft eingeleitet. In der ersten Mannschaft wird er inzwischen wieder heiß als Ersatzmann gehandelt.
Den zweiten Sieg steuerte bereits nach ungefähr einer Stunde Thorsten Schöwer-Lingemann bei. Er hatte bereits früh einen Bauern gewonnen, gewann dann schnell noch mehr Material und hatte dann am Ende einen Turm mehr.
Es stand nun also 2-0 für uns. Hier einigte sich Tim Klönne an Brett eins mit seinem Gegner auf ein Remis nach 17 Zügen. Etwas später kamen noch zwei weitere Punkteteilungen von Martin Storck an Brett zwei und Gerd Schlüter an Brett acht hinzu. Bei Martin war nicht viel los. Gerd hatte dagegen mit seinem jungen Gegner zu kämpfen. Zuerst hatte Gerd einen Bauern weniger, dann einen mehr. Am Ende ging dieser Bauer wieder verloren und im Doppelturmendspiel einigte man sich auf die Punkteteilung.
Hier stand es 3,5-1,5 für uns. Den Siegpunkt steuerte Dr. Klaus Reinhold bei. Er spielte mit den schwarzen Steinen an Brett drei furios auf. Bereits in der Eröffnung konnte er sich einen Vorteil erspielen. Dies brachte ihn in die folgende Stellung.
Bereits im letzten Zug hatte Klaus seinen Springer wagemutig auf e4 gestellt. Nachdem sein Gegner diesen nicht nahm und 19. Sb1-c3 spielte, krönte Klaus dies mit dem Springeropfer 19… Sxf2 20. Dxf2. Das Material holte er sich nach 20. .. Td2 21. Te2 Txb2
zurück, denn nach Txb2 gewinnt man mit Lxc3 Figur und Qualität zurück. Diesen Vorteil brachte Klaus dann gekonnt über die Ziellinie.
Somit stand es 4,5-1,5. Der Mannschaftssieg war also perfekt. Zwei Partien sollten aber noch lange laufen. Den Ehrenpunkt für die Emsdettener gab Klaus Baer ab. Er kam nie richtig ins Spiel und verlor nach zäher Verteidigung seine Partie.
Nun lagen alle Augen auf Wolfgang Naber. Er spielte an Brett sieben mit den schwarzen Steinen und hatte die Eröffnung gut überstanden. Das Mittelspiel war lange Zeit ausgeglichen. Sein Gegner wollte allerdings mehr und wurde wagemutiger. Kurz vor der Zeitkontrolle hatte sich Wolfgang dann die folgende Stellung erarbeitet.
Hier wickelte Wolfgang mit 37… Dc5+ 38. Dxc5 Sxc5 ins Endspiel ab. In der Folge gewann Wolfgang den Bauern auf d3 und nachdem die Türme ebenfalls vom Brett verschwanden, entstand ein Springer gegen Läufer Endspiel mit einem Mehrbauern für Wolfgang. Den Vorteil baute er weiter aus, bis sein Gegner nach fünfeinhalb Stunden die Segel strich.
Mit diesem Sieg gab es noch Aussicht auf die Aufstiegsrunde. Allerdings hatte sich Reckenfeld mit einem 4-4 gegen Steinfurt bereits einen Mannschaftspunkt gesichert, so dass wir nur auf dem dritten Platz in der Vorrunde gelandet sind.
In der Playoffrunde spielen wir gegen Stadtlohn II und Südlohn III, die in der Bezirksliga A die Plätze drei und vier belegen. Da wir gegen Steinfurt II in unserer Gruppe mit 5,5-2,5 gewonnen haben, starten wir mit einem guten Polster in die Finalrunde.